Nachhaltigkeit und Ressourcenmanagement Der große Wirtschaftswissenschaftler Malthus hat vor vielen Jahren gesagt, dass das Wachstum der Weltbevölkerung viel schneller als das Wachstum der Nahrungsmittelproduktion steigt. Heute nimmt die gesamte Welt wahr, dass das Wachstum der Weltbevölkerung unkontrolliert steigt. Deshalb scheint es heute, dass die alte Weltordnung ausgedient hat und der Mensch eine neue Ordnung suchen sollte, um neue Generationen vor einer großen globalen Katastrophe zu bewahren. Die Sorge um das Überleben der Menschheit bringt der Welt Unruhe und Krieg; ihre Folge ist die Auswanderung der manchen, Armut und Arbeitslosigkeit. Probleme wie Wasserverschmutzung, Ozonloch, Abfälle, Entwaldung usw. nehmen parallel zur Anzahl der Weltbevölkerung zu. Noch dazu kommen wirtschaftliche Auswirkungen wie Hunger, ungerechte Einkommensverteilungen und Krankheiten, die unter anderem Ursachen von Kriegen sind. Welche Maßnahmen sollten gesetzt werden, um die Lebensqualität der Weltbevölkerung verbessern zu können? Wo sind die Grenzen des Wachstums? Können die irdischen Ressourcen die nächsten Generationen ernähren? Hat unsere Erde noch genug Platz für weitere Generationen? Diese Fragen und weitere werden mit "Die Grenzen des Wachstums", "die neuen Grenzen des Wachstums" und "The 30 year up-date" von Donella und Dennis Meadows versucht zu beantworten. Jedem von uns ist das Problem der Nachhaltigkeit und des Ressourcenmanagements deutlich, und man sollte sich frühzeitig mit den zunehmenden Weltproblemen auseinandersetzen. Wirtschaftswissenschaftler und Politiker müssen den Menschen klar machen, was sie dazu beitragen können. Die große Verantwortung liegt bei der heutigen Generation, um den kommenden Generationen ein besseres Leben zu ermöglichen. Club of Rome Der Club of Rome ist eine nichtkommerzielle Organisation, die einen globalen Gedankenaustausch zu verschiedenen internationalen politischen Fragen betreibt. Er wurde 1968 in Rom gegründet. Der Club hat den Anspruch multinational und multikulturell zu sein. Das bedeutet im weitesten Sinne, dass alle Kulturen, Ideologien, Berufe und Wissenschaftszweige vertreten sein sollen. Ein politisches Amt schließt die Mitgliedschaft jedoch aus. Mitglieder sind handverlesen, also sehr bedacht ausgewählt. Es sind Ökonomen, Industrielle, Wissenschaftler und andere Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens an den Aktivitäten des Club of Rome beteiligt. Bei diesem Auswahlverfahren nahm man sich das Prinzip der wissenschaftlichen Akademien zum Vorbild, was bedeutet, dass konventionelle Bewerbungen ausgeschlossen sind. Die Anzahl der Mitwirkenden war in der Anfangsphase auf etwa 70 Personen beschränkt. Heute sollten es nicht mehr als 100 Mitglieder sein. Zwar stimmten hochgestellte Persönlichkeiten grundsätzlich mit den verschiedenen Problemschilderungen des Club of Rome überein, schienen sich jedoch entweder für machtlos zu halten oder waren nicht bereit, etwas dagegen zu tun. Andere zeigten die "Carpe diem - Einstellung", oder waren der Ansicht, dass schon irgendwann irgendetwas passieren würde, wodurch alles wieder ins Lot käme. J.W. Forrester, ein Computerexperte vom Massachusetts Institute of Technologie (M.I.T.), beschäftigte sich damals schon seit längerer Zeit mit weitreichenden Konflikten, die im globalen Zusammenhing stehen und entwickelte hierzu "systemdynamische" Methoden. 1970 schlug er diese als ein angemessenes Instrument für die Verbreitung der Anliegen des Club of Rome vor. Der Vorschlag wurde angenommen und ein Team von Wissenschaftlern unter der Leitung von Dennis l. Meadows zusammengestellt. Bis zu dem Erscheinen der von dem Team angefertigten Studie vermochte es kein noch so großer Aufruf die Trägheit der Gesellschaft zu erschüttern. Wichtige Personen, die eben zu dieser "Erschütterung" wesentlich beigetragen haben, waren damals Aurelio Peccei, der eigentliche Anstoß-Geber zur Gründung des Club of Rome; Dennis Meadows, der die Ergebnisse der Forschungsarbeit in dem Buch "Die Grenzen des Wachstums" verarbeitete und I.W.Forrester, der mit Hilfe des ersten computerbasierten Globalmodells "World3" die wichtigen Vorausberechnungen erstellte. Erst der Bericht dieses Teams löste die lang ersehnten, selbst vom Papst vergeblich angestoßenen weltweiten Diskussionen aus. Das Buch wurde ein Bestseller. So konnten 12 Millionen Exemplare, in 37 Sprachen übersetzt, verkauft werden. 1973 wurde es dafür mit dem Friedenspreis des deutschen Buchhandels ausgezeichnet, was für ein wissenschaftliches Buch eher ungewöhnlich ist. Ob die zur internationalen Maxime anvisierte nachhaltige Entwicklung rechtzeitig in die Praxis umgesetzt werden wird, darf auch bisher nur erhofft werden. Der Club of Rome ist Mitinitiator der Initiative für einen "Global Marshall Plan", jedoch bleibt die Veröffentlichung der "Grenzen des Wachstums" das einzige öffentlich in Erscheinung treten des Club of Rome in solch bedeutendem Ausmaß bis heute. Dennis und Donella Meadows Dennis Meadows absolvierte ein Studium der Chemie. Am Massachusetts Institute of technology studierte er zusätzlich Management und wurde Leiter des Instituts für Politik und Sozialwissenschaft an der Universität in New Hampshire. Donella Meadows doktorierte 1968 in Harvard im Fach Biophysik und schloss sich dem Team an, das am M.I.T. für den Club of Rome das Computermodell "World3" entwickelte. Die Basis für "Grenzen des Wachstums". Sie war eine führende Stimme der Nachhaltigkeits-Bewegung und setzte sich für die Aufhebung von schädlichen Entwicklungen in den Bereichen Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft ein. Die Wissenschaftlerin gehörte 1981 zu den Gründerinnen der Balaton-Gruppe, die sich noch auf dem Höhepunkt des Kalten Kriegs für einen kritischen Dialog zwischen Forschern beidseits des Eisernen Vorhangs einsetzte. In New Hampshire lehrte sie in den letzten 29 Jahren Umweltwissenschaften, Ethik und Journalismus. 1992 wurde Donella Meadows von der ETH Zürich zur ersten und bisher einzigen Ehrendoktorin ernannt. Sie führte zudem 27 Jahre lang einen organischen Bauernhof, ein Öko-Dorf und gründete ein "Sustainability Institute". Auch als Schriftstellerin machte sie sich einen Namen. Ihre Bücher "Groping in the dark", 1982; "The electronic oracle", 1985; spiegeln das bemerkenswerte Engagement der Wissenschaftlerin wider. Ihre wöchentliche Kolumne "The global citizen", die seit 1985 regelmäßig erschien, fand große Beachtung. Donella Meadows starb im Jahre 2001 noch vor dem Erscheinen der dritten Auflage der "Grenzen des Wachstums". rechts: Abb. 3 Quelle: http://sustainer.org/meadows/index.html http://www.ethlife.ethz.ch/articles/news/Meadowsgestorben.html http://www.uni-klu.ac.at/~gossimit/lv/02/s/smt/web/ameryoun/Wachstum/bio.html "Die Grenzen des Wachstums", 1972 So wie bisher kann es nicht weitergehen, lautete das diffuse Gefühl einer Generation, die mit dem Kalten Krieg, der Zerstörung der Natur und dem Versprechen auf ewigen Konsum aufgewachsen war. Nun lag 1972 mit den "Grenzen des Wachstums" erstmals eine Studie vor, die dieses Gefühl wissenschaftlich stützte. Die zentrale These lautete: weil die Rohstoffvorräte zur Neige gehen, muss die industrielle Produktion schrumpfen; weil Ackerland und Wasservorräte knapp werden, müssen die Menschen Hunger leiden. Wenn die Entwicklung so anhält, "werden die Wachstumsgrenzen im laufe der nächsten hundert Jahre erreicht". Meadows wählte zunächst die wichtigsten Trends aus, welche untersucht werden sollten: beschleunigte Industrialisierung, rapides Bevölkerungswachstum, weltweite Unterernährung, Ausbeutung der Rohstoffreserven und die Zerstörung des Lebensraums. Alle fünf Faktoren wachsen seit dem 20. Jh. exponentiell an. Zwischen diesen Faktoren herrschen so viele Wechselwirkungen, dass es nicht möglich ist diese allein mit dem menschlichen Verstand nachzuvollziehen. Hierzu fertigte das Forscherteam eine Systemanalyse mit dem computerbasierten Globalmodell "World3" an, das die hohe Vernetzung globaler Prozesse berücksichtigte und Simulationen zu unterschiedlichen Szenarien ermöglichte. Es wurden 99 miteinander verkettete Regelkreise zwischen den fünf Faktoren festgelegt. Das Weltmodell war kreiert. Es wurde mit unterschiedlich hoch angesetzten Rohstoffvorräten der Erde gerechnet, oder eine unterschiedliche Effizienz von landwirtschaftlicher Produktion, Geburtenkontrolle oder Umweltschutz angenommen. Nacht für Nacht fütterten sie den zentralen Computer mit Datenkolonnen über die bisherige Entwicklung der Welt. Dann rechneten sie die Zahlen zur Bevölkerungsentwicklung, zu den Rohstoffreserven und zur Nahrungsmittel- und Industrieproduktion bis zum Jahr 2100 hoch. Der erste Computerdurchlauf für die Zeit zwischen 1900 und 2100 zeigte das erschreckende Ergebnis: aufgrund der zunehmenden Rohstoffausschöpfung "bricht die industrielle Basis zusammen und reißt auch den Dienstleistungssektor und das landwirtschaftliche System mit sich". Hier nur ein kurzes Beispiel der Zusammenhänge aller Entwicklungen: Mit der Industrieproduktion steigt der Lebensstandard, es steigt aber auch die Umweltverschmutzung und es werden Bodenschätze verbraucht, die nicht erneuerbar sind, und deren Förderung immer aufwendiger und teurer wird. Somit steigen die Rohstoffpreise, was wiederum zur Drosselung der Produktion führt. Andererseits kann man mit besserer Technologie effektiver produzieren, Rohstoffe recyceln und die Umweltbelastung senken. Die Lebenserwartung und die Gesundheit der menscheln nimmt mit besserem Lebensstandard zu, mit steigender Umweltbelastung aber schnell wieder ab. Das Simulationsergebnis der meisten Szenarien ergab ein weitergehendes, zunächst unauffälliges Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum bis zu einer plötzlichen Umkehr der Tendenz um das Jahr 2030. "Wir besitzen genügend Beweise für die Intelligenz, Erfindungsgabe und Anpassungsfähigkeit des Menschen" sagt Dennis Meadows und erklärt weiter, dass nur sofortige durchgreifende Maßnahmen von Umweltschutz und Geburtenkontrolle dieses Systemverhalten hin zum "best case" (Weltbevölkerung bei ca. vier Milliarden wie auch langfristig konstant bleibender Wohlstand) ändern könnten. Die Geburtenrate muss der Sterberate angepasst werden. Die Industrieproduktion ist auf dem Stand von 1975 einzufrieren. Rohstoffverbrauch und Umweltverschmutzung müssen gesenkt werden. Die ungleiche Nahrungsverteilung muss ausgeglichen werden. Und zwar schnell. Denn "je eher die Menschheit sich entschließt, diesen Gleichgewichtszustand herzustellen, und je rascher sie damit beginnt, um so größer sind die Chancen, dass sie ihn auch erreicht. Maßnahmen, die erst ergriffen werden, wenn sich schädliche Wirkungen gezeigt haben, kommen viel zu spät." Zum Erfolg hat auch die klare, einfache Sprache beigetragen. Denn das Buch war nur die populäre Zusammenfassung der eigentlichen Studie "Dynamics of growth in a finite world". Donella Meadows war diejenige, die mit einem einzigartigen gespürt die Übersetzung für den lauen schrieb. So wurde das Buch zu einem Meilenstein der Umweltbewegung und zu einem Ärgernis für viele Ökonomen, denn Meadows stellte eines ihrer zentralen Paradigmen in Frage: grenzenloses Wachstum schafft Wohlstand für alle. die erforderlichen einschnitte waren jedoch, eigentlich erwartungsgemäß, politisch nicht durchsetzbar. "Die neuen Grenzen des Wachstums", 1992 Der Bericht von 1972 wurde zunächst nicht besonders ernst genommen. Allzu unbequem und radikal waren die Aussagen. Doch als nur ein Jahr nach Veröffentlichung die Ölkrise über die Industrieländer hereinbrach und Autobahnen plötzlich an Wochenenden zu Wanderwegen wurden, erhielten die Aussagen des Berichtes neues Gewicht. "Die Grenzen des Wachstums" veränderte die Sichtweise auf die Welt grundlegend. Aus bedenkenlosem Fortschrittsglauben wurde skeptischer Pragmatismus, ja mitunter sogar Technikfeindlichkeit. Viele Grundlagen wurden zum politischen allgemeingut. Umweltschutz, Ressourcenschonung, nachhaltige Entwicklung und Bevölkerungskontrolle wurden salonfähig und in wachsendem Maße in die tägliche Politik und ins wirtschaftliche Handeln übernommen. Die Nutzung der Energie wurde verbessert, neue Materialien und Methoden zur Schadstoffverhütung entwickelt, Abfall-Recycling und ökologisch vertretbare Anbauformen in der Landwirtschaft eingeführt. Zu einem großen Leitthema wurde zudem der Schutz der Ozonschicht. Außerdem wurden neue Erkenntnisse, wie zum Beispiel größere Rohstoffvorkommen als 20 Jahre zuvor bekannt in aktuelle Simulationen einbezogen, in der Zwischenzeit eingetretene Entwicklung aufgriffen. Im Jahr 2000 gab Meadows eine Stellungnahme heraus, nach der auf Basis der derzeitigen Weltbevölkerung ein stabiler Zustand nicht mehr erreicht werden könne. The limits to growth, the 30 year update", 2004 Das Forscherteam brachte 2004 die verwendeten Daten von 1972 und 1992 auf den neuesten Stand und es wurden leichte Veränderungen am Computermodell World3 vorgenommen. Auch nach den neuen Testläufen von World3/2000 lässt sich der globale Kollaps wegen den gegenwärtig vorherrschenden politischen, ökonomischen, und kulturellen Wertvorstellungen nicht mehr abwenden. Die Tendenz zum Überschreiten der Wachstumsgrenzen und zum anschließenden Kollaps je nach gewählten Parametern liegt den Berechnungen zufolge immer noch zwischen 2030 und 2100. Dennis Meadows geht es weniger um die Frage, ob wir uns ändern können, sondern darum, darauf hinzuweisen, dass wir keine andere Wahl haben, als unsere Handlungsweisen zu verändern. Wie bereits Weizsäcker und Lovins betont haben, ist eher die Aufnahmefähigkeit der Erde für Abfälle und Emissionen begrenzt, als die Rohstoffvorräte. Trotz erfolgter Rohstoffkunde, neuer Erkenntnisse und Korrekturen alter Vorstellungen sind die Grenzen des Wachstums der Menschheit "beängstigend" näher gerückt. Die Bodenfläche geht gegenwärtig 16- bis 300-mal schneller verloren als sie wiederhergestellt werden kann. Die Ökosysteme im Meer nahmen um mehr als 30 Prozent ab. Die Frischwasser-Ökosysteme wurden um 50 Prozent verringert. In den meisten Nationen ist das Grundwasser verschmutzt. Giftige Chemikalien bedrohen die menschliche Gesundheit. Der Verbrauch der Menschen hat sich in den letzten 25 Jahren verdoppelt. Zwischen 1970 und 1990 hat die Anzahl der Autos von 250 auf 560 Milliarden zugenommen, der Erdgasverbrauch stieg von 837 auf 1890 Milliarden m³ und die Kraftwerkskapazitäten von 1.1 auf 2.6 Milliarden Megawatt. Die gegenwärtigen Trends gehen in Richtung eines beschleunigten Verlustes von Waldgebieten, von Rest-Urwäldern und einer progressiven Minderung der inneren Qualität der Restwaldbestände. Die verbleibenden Waldflächen verarmen zunehmend. Die Zerstörung der tropischen Regenwälder beschleunigt sich. Das meiste hochwertige Agrarland befindet sich bereits in Nutzung. Seit 1970 hat die Menschheit mehr als 30 Prozent der Natur mit zunehmender Geschwindigkeit zerstört. Zwischen 1970 und 2000 ist die Weltbevölkerung von 3.6 Milliarden auf mehr als 6 Milliarden angewachsen. Natürliche Wälder wurden in dieser Zeitspanne um über 10 Prozent reduziert. Jährlich werden Flächen der Größe von England und Wales entwaldet. Erst eine überaus ambitionierte Mischung aus Einschränkung des Bevölkerungswachstums, Reduktion des Schadstoffausstoßes und zahlreichen weiteren einzelnen Maßnahmen ergaben die Tendenz zur Umgehung des simulierten Zusammenbruchs. . Weltmodelle Der Zweck des Weltmodells war es, herauszufinden, welche Verhaltensweisen für unser Weltsystem charakteristisch sind, wenn sich das Wachstum der zuvor beschriebenen Faktoren den Grenzen nähert. Die folgenden Simulationen sollten also keine exakten Voraussagen sein, sondern nur Hinweise auf eine charakteristische Verhaltensweise geben. Die Weltmodelle stammen aus "Die Grenzen des Wachstums" von 1972, "Die neuen Grenzen des Wachstums" von 1992 und aus "The limits to growth, the 30 year update" von 2004. Sie demonstrieren die Entwicklung der "Grenzen des Wachstums" von ihrer Entstehung bis zur Gegenüberstellung der Jahre von 1972 bis 2004. Lebensstil - Bedarfsfelder, Die moderne Konsumgesellschaft, Der westliche Lebensstil 1, Das Konzept Lebensstil, Allgemeiner Begriff, Der soziologische Begriff - moderne Lebensstilforschung, Systematische Einordnung, Das Konzept der Bedarfsfelder, Auswirkung des Lebensstil auf Konsumentscheidungen, Notwendigkeit der Operationalisierung, Bedarfs- oder Handlungs- oder Bedürfnisfelder , Anwendungsstudien im Überblick, Quellen, Projektstudie Rommelmühle: Nachhaltiger Konsum im Spannungsfeld zwischen Modellprojekt und Verallgemeinerbarkeit, Gebhardt et al. , Ökobilanzierung von Siedlungen, Holger Wolpensinger, Kisho Kurokawa - Begründer des Metabolismus Kisho Kurokawa , Manifest der Symbiosis, Gesellschaften, Philosophien, Architekturen der Moderne, Natur, Architekturen des symbiotischen Denkens, Abstract Sybolism, Nara City Museum of Photography, Wüstenstadt in As-Sarir, Lybien, Internationaler Flughafen Kuala Lumpur, Ganzheitliche Architektur, Quellen , MIPS - Material Input Pro Serviceeinheit Entstehung des MIPS, MIPS Einführung, Faktor 10, Ökosphäre - Technosphäre, MIPS, MI Faktoren, Berechnung, Der Ökologische Rucksack, MIPS Berechnung - Praxisleitfaden, Möglichkeiten - Defizite des MIPS, Was kann der MIPS? Was kann er ( noch ) nicht? Chancen des MIPS, Dematerialisierung, Konsumverhalten, Bauen nach dem MIPS Konzept, Grundlagen, Arbeitsgruppe Sanierung, Arbeitsgruppe Wasser, Wärme und Luft, Projekt Solarstadt 2001, Differenzierung von Nachhaltigkeit Theoretische Grundlagen des Konzepts von Nachhaltigkeit, Einleitung, Was ist Gerechtigkeit? Gerechtigkeitstheoretische Grundlagen von Nachhaltigkeit, Schwache und Starke Nachhaltigkeit, Einführung, Schwache Nachhaltigkeit, Starke Nachhaltigkeit, Vermittelnde Positionen, Position nach Ott und Döring, Die Insel Nauru, Geschichte, Aspekte der schwachen und der starken Nachhaltigkeit, Björn Lomborg & Kopenhagen Konsens, Hintergrund, Operationalisierung - Der Kopenhagen Konsens, Gerechtigkeit Stadt auf Ökosystem Einleitung und Szenario " Haus 2000 ", Ökosystem, Definition, soziale Ökosysteme, Stadt, Definition, Entwicklung urbaner Systeme , Kulturlandschaft, Vergleich der Systeme, Problematik, Symbiose zwischen Stadt und Natur, Lösungsansätze, "Man and the biospher", Agenda 21, Effizienz oder Suffizienz? Effizienzrevolution, Suffizienzrevolution, Grenzen des Wachstums Nachhaltigkeit und Ressourcenmanagement, Club of Rome, Donella und Dennis Meadows, Grenzen des Wachstums 1972, Die neuen Grenzen des Wachstums 1992, The limits to growth, the 30 year update 2004, Weltmodelle, Kritik an den Weltmodellen, Allgemeine Kritik an den "Grenzen des Wachstums", Aktueller Umgang mit den "Grenzen des Wachstums", Kyoto-Protokoll, Charta von Athen 2003,
Allgemeine Kritik an den "Grenzen des Wachstums" Die Kritiker sind leiser geworden. Die Wissenschaftler sind sich aber darüber einig, dass Meadows viele Faktoren außer Acht gelassen hatte. Etwa den Preismechanismus, der Unternehmen und Privatleute bei knapper werdenden Ressourcen veranlasst, nach Alternativen zu fahnden. Oder die Bürgerbewegung, die zu einer Lobby für umweltschonendes Wirtschaften geworden ist. Die Fortschreibung von vorhandenen Entwicklungstendenzen in die Zukunft ist für viele Kritiker keine Methode, um Zukunftsszenarien zu erstellen. Doch wie sonst kann eine solche Problematik untersucht werden? Natürlich war das Weltmodell was die Datengrundlage betraf unvollständig, stark vereinfacht und verbesserungsfähig, jedoch sah der Zukunftsforscher Meadows selbst sein Modell nie als perfekt an, sondern lediglich als Chance zur Veränderung. Auch die Weiterentwicklung von Technologien und effizienterer Ressourcennutzung konnte im Vorfeld kaum abgeschätzt werden. Auf der anderen Seite könnte World3 als eher zu optimistisch angesehen werden. So sind Kriege, welche Menschen töten, Kapital zerstören, Land verschwenden und Umweltverschmutzung hervorrufen; Korruption, Naturkatastrophen, Atomunfälle, Epidemien u.s.w. nicht mit eingerechnet. urbane Metabolismus Kritiker meinen zudem, dass unbewiesene Katastrophenszenarien dazu benutzt werden könnten, stark von politischen Vorstellungen geprägte Zukunftsvisionen zu propagieren. Ein Stillstand des Wachstums auf einem bestimmten Niveau wird von vielen als inakzeptable Beschränkung ihrer Rechte auf freie Entfaltung empfunden. Manche interpretieren diesen Stillstand so, als müssten sie von nun an ein Dasein als Selbstversorger fristen. Zuletzt ist es natürlich eine oft gehörte Aussage, dass die Voraussagen der Forscher nicht eingetroffen sind, und deswegen als schlicht falsch betitelt werden können. Jedoch muss man sehen, dass die Warnung damals ernst genommen wurde und zum Umdenken und auch zu überlegterem Handeln in vielen Punkten geführt hat. Hiermit hängt wohl zusammen, dass der Kollaps, dessen eintreten 1972 in etwa für die Jahrtausendwende angesetzt wurde glücklicherweise nicht eintrat. Die Situation in den Entwicklungsländern ist katastrophal, und zwischen arm und reich klafft eine riesige Lücke. Auch wenn sich letztlich viele Ungenauigkeiten im zugrunde liegenden Weltmodell zeigten und fehlende Einflussgrößen bemerkt wurden, so ist doch die grundlegende Aussage - Wachstum ist begrenzt - inzwischen kaum noch umstritten. Aktueller Umgang mit den "Grenzen des Wachstums" (Abb.8) In den letzten Jahrzehnten drängte sich die weltweite Entwicklung des Klimas immer mehr in den Vordergrund der allgemeinen Wahrnehmung. Der Club of Rome, die Charta von Athen, das Kyoto-Protokoll und populäre Medien versuchen den Menschen die Problematik der Klimaveränderungen aufzuzeigen. Mit den folgenden Beispielen soll deutlich gemacht werden, dass in unserer Gesellschaft mehr zum Thema Nachhaltigkeit und Ressourcenmanagement publiziert und getan wird, als wir anfänglich annahmen. Beginnt man sich mit diesem weitreichenden Thema intensiver auseinander zu setzen, wird einem die Tragweite der Bemühungen in Politik und Wirtschaft erst bewusst. Nicht nur die Umweltschutzorganisationen drängen in eine nachhaltig orientierte Zukunft, weltweit haben die Unternehmen längst einen Zugang zur Umweltfreundlichkeit gefunden, auch wenn dieser sich über Absatzmärkte und Profit definiert. Der Begriff Ressourcenmanagement kommt nicht von ungefähr aus dem Lager der Wirtschaft, und durch Nachhaltigkeit erhalten sich auch Unternehmen für die Zukunft ihrer Absatzmärkte. urbane metabolism Kyoto - Protokoll (Abb.9) Im Jahr 1992 verpflichteten sich 170 Staaten der Welt das Klima vor dem Kollaps zu retten. Bis zum Jahr 2012 wolle man den Ausstoß an Kohlendioxid um 6 bis 8 Prozent unter das Niveau von 1990 zurückfahren. Hier muss aber betont werden, dass das Kyoto-Protokoll nur bis 2012 läuft und nur 28% aller CO2-Emissionen überhaupt betrachtet werden. Bei diesem Fakt stellt sich die Frage, ob der Schritt nach vorn bezüglich der aktuellen Umweltsituation nicht etwas zu klein ist. Nun kann man jedoch feststellen, dass sich in einigen Staaten bereits etwas getan hat. Russland hat seine CO2-Emissionen um etwa 30% zurückgefahren. Leider ist dies nicht wirklich auf guten Willen in dem Zusammenhang zurückzuführen, sondern hat seine Ursache vielmehr im Zusammenbruch der Industrie nach 1990. Deutschland hat eine Art Vorreiterrolle übernommen, vor allem was die erneuerbaren Energien angeht. Hier ist eine CO2-Reduktion von 15% gegenüber 1990 festzustellen. England konnte als einziges weiteres westliches Land seine CO2-Emissionen um 9% reduzieren. Dieser Wert wurde vor allem durch hohe Steuern auf Benzin und Diesel erreicht. Im restlichen Europa ist leider eine eher steigende Tendenz zu verzeichnen. Länder wie Spanien und Portugal bringen es sogar auf über 20% mehr CO2-Ausstoß. Der größte Blockierer weltweiter Fortschritte beim Klimaschutz bleibt die Regierung der USA. Sie stellen zwar nur 4% der Weltbevölkerung, sind jedoch für 25% der Treibhausgase weltweit verantwortlich. Bush zog 2001 Clintons Unterschrift unter das Kyoto-Protokoll mit der Aussage "wir werden nichts tun, was unsere Wirtschaft gefährdet" zurück. Scheinbare Ziele amerikanischer und europäischer Umweltpolitik sind, dass die Europäer sich um Sparprogramme bemühen und die Amerikaner versuchen, neue Ölvorkommen zu erschließen. Charta von Athen, 2003 (Abb.10) urban metabolism Die Charta von Athen aus dem Jahre 2003 bezeichnet sich als eine Vision für die Städte des 21. Jahrhunderts. In ihr werden einige Punkte aufgeführt, die zu einer Verbesserung der innerstädtischen Situation beitragen können und sollen. So wird beispielsweise großer Wert auf die intelligente Nutzung von Ressourcen gelegt. Die Herausforderung des 21. Jahrhunderts. Städte sollen vor Umweltverschmutzung und ökologischem Verfall bewahrt werden. Hierfür ist eine sorgfältige und wirtschaftliche Verwaltung des Verbrauches der Ressourcen, sowie der gesamten Produktion durch die Stadt nötig. Eine Energieerzeugung und -verbrauch mit bisher unerreichten Effizienzgraden wird angestrebt. Weiter wird die Entwicklung eines selbst regulierenden Systems, das heißt kein exportieren von Abfall ins Umland und Recycling, als ein wichtiger Punkt für einen verbesserten Umgang mit der Stadt angesehen. Letztendlich sticht eine Aussage besonders heraus: "Umweltmanagement und die praktische Anwendung von Nachhaltigkeitsprinzipien wird zu einer Stadtentwicklung führen, die alles in allem für die Einwohner gesünder ist. (...)" Zeitungsartikel 2005/06 "Beyond Petroleum 1" (Abb.11) "Entweder wir ändern uns oder das Klima wird sich noch schneller verändern" sagt Elke Rosskamp vom Deutschen Wetterdienst. BP hat seit 2001 durch Projekte für Energieeffizienz kontinuierlich Emissionen reduziert. In den nächsten vier Jahren wollen sie weitere 4 Millionen Tonnen Emissionen einsparen. Das entspricht rund 1 Million Autos weniger auf der Straße. Mineralöl Kraft- und Schmierstoffe Erdgas Solar Der Anfang ist gemacht! "Beyond Petroleum 2" Bei der Stromerzeugung wird nicht nur Strom erzeugt sondern auch CO2, doppelt so viel wie durch alle Fahrzeuge weltweit. BP startet einen neuen Geschäftsbereich, der den Weg in eine sauberere und CO2-reduzierte Zukunft der Stromerzeugung weist. Dafür weiten sie ihr Engagement im Solar-, Wind-, Wasserstoff- und Erdgasgeschäft deutlich aus. Bis ins Jahr 2015 wollen sie mind. 24 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr einsparen, das entspricht der jährlichen Emmission Berlins. Statt für British Petroleum sollen die beiden Buchstaben des Konzerns nun für "Beyond Petroleum" stehen, jenseits des Erdöls. Damit will man darauf aufmerksam machen, dass man nun in der postfossilen Ära angekommen ist. Es sei an der Zeit, den Geschäftssinn auf die Entwicklung einer kohlenstoffärmeren Wirtschaft auszurichten, gab kürzlich der BP-Chef Lord John Browne zu Protokoll. Vom Mangel getrieben" Siemens entwickelte die leistungsstärkste und größte Gasturbine SGT5-8000H der Welt. In einem Energiekraftwerk von e.on wird sie ab 2007 eine Millionenstadt locker mit Strom versorgen können und der Erdathmosphäre 40 000 Tonnen klimaschädliche Treibhausgase ersparen. e.on als größter Energieversoger der Welt will in den nächsten Jahren 6 Mrd. Euro für technologische Höchstleistungen ausgeben die einen geringeren Treibhausgasausstoß haben. Die Sehnsucht nach der postfossilen Ära kommt auch daher, dass es bisher die Industrieländer waren die von allem das meiste verbraucht haben, aber Schwellenländer wie Indien und China sind auf dem Vormarsch und die Nachfrage nach endlichen Ressourcen explodiert. urban Metabolismus General Electrics verkündete unlängst, sein Budget für die Forschung und Entwicklung umweltfreundlicher Produkte bis 2010 von 700 Mio. auf 1,5 Mrd. aufzustocken und seine eigene Treibhausgasemission bis 2012 um 1% zu senken.Die Siemens-Tochter Power-Generation erweitert ihr grünes Angebot um noch mehr Windmühlen, der Markt für Windanlagen wächst nach Schätzungen jährlich um 13%! BP, Shell, e.on, Siemens, sie alle fordern Ziele die über das Jahr 2012 hinausreichen, um langfristig in den Klimaschutz zu investieren und daran zu verdienen. Quellen Aurelio Peccei/Manfred Siebker "Die Grenzen des Wachstums - Fazit und Folgestudien" der Club of Rome über Initiativen, Ergebnisse und Vorhaben bei der Erforschung der Weltproblematik; Rowohlt Taschenbuchverlag, Reinbeck bei Hamburg, August 1974 Donella und Dennis Meadows, Jörgen Randers "Die neuen Grnezne des Wachstums - Die Lage der Menschheit: Bedrohung und Zukunftschancen", 1992; Deutsche Verlagsanstalt GmbH, Stuttgart Charta von Athen, 2003 Eduard Pestel "Jenseits der Grenzen des Wachstums - Bericht an den Club of Rome", 2. Auflage, 1988; Deutsche-Verlagsanstalt GmbH, Stuttgart Frankfurter Rundschau Nr.15, 18. Januar 2006, S.5, http://www.deutschebp.de Berliner Zeitung Nr.252, 28. Oktober 2005, S.14 Die Zeit Nr.48, 24. November 2005, S.25 Die Zeit Nr.49, 1. Dezember 2005, S.34 Die Zeit Nr.49, 1. Dezember 2005, S.35 Die Zeit Nr.50, 8. Dezember 2005, S.28f. Die Zeit Nr.50, 8. Dezember 2005, S.39/40 Die Weltwoche Nr.44, 3. November 2005, S.25 http://www.mnforsustain.org/meadows_limits_to_growth_30_year_update_2004.htm http://www.umweltfibel.de/lexikon/k/lex_k_klimalagebild.htm http://www.popco.org/press/articles/2005-1-meadows.html http://www.wikipedia.org/wiki/Die_Grenzen_des_Wachstums http://www.planet-wissen.de/pw/Artikel.html http://www.oeffentliche-finanzen.de/zeit/Meadows.htm http://www.members.chello.at/manhard.schlifniWebpub/Kapitel5/EpilogII.html